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BRANDUARDI CANTA YEATS
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I CIGNI DI COOLE
Schön sind die Bäume in ihrem Herbst
Der neunzehnte Herbst hat mich erreicht
Ich habe sie gesehen, Geschöpfe aus Licht
Sie ziehen unermüdlich, Liebende zu Paaren,
Aber jetzt gleiten sie langsam über das Wasser
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IL CAPELLO A SONAGLI
Als der Hofnarr durch den Garten ging, verharrte er reglos,
Und die Eulen begannen, zu rufen
Aber die Königin hörte nicht zu, hüllte sich in ihr Hemd,
Und sein Herz bat er, zu ihr zu gehen
Süß war sein Wort, von ihrem wallenden Haar träumend
Und da dachte der Hofnarr:
Und als der Morgen sich erhellte,
Sie öffnete ihre Tür und das Fenster
Jenes Rote ging an ihre linke Seite, jenes Blaue an ihre Rechte.
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LA CANZONE DI AENGUS IL VAGABONDO
Es begab sich, daß ich in den Wald ging
Als ich sie auf die Erde gelegt hatte
Gealtert bin ich umherstreifend,
*
IL MANTELLO, LA BARCA E LE SCARPE
Was machst du da so Schönes?
Was baust du da, mit Segeln versehen?
Was webst du aus dieser Wolle
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A UNA BAMBINA CHE DANZA NEL VENTO
Tanze nun dort, tanze auf dem Sand
Tanze nun dort, trockne deine Haare
Du kennst den Triumph des Dummkopfes noch nicht
Tanze nun dort, tanze auf dem Sand
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IL VIOLINISTA DI DOONEY
Wie die Wellen auf dem Meer
Mein Vetter ist Priester in Kilvarnet
Sie lesen in ihren Gebetbüchern
Wenn wir uns am Ende der Zeit
Er wird über unsere
Denn die Fröhlichen sind stets die Guten
Wenn sie mich kommen sehen
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QUANDO TU SARAI ...
Wenn du alt und grau sein wirst
Und langsam wirst du's lesen, träumend
Wie viele liebten die glückliche Gnade
Doch ein einziger liebte an dir
Und du, dich auf deine Arme stützend
Fliegend entschwindet sie über die Grenze
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UN AVIATORE IRLANDESE PREVEDE LA SUA MORTE
Ich weiß, daß es dort sein wird
Weder das Gesetz noch die Pflicht
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NEL GIARDINO DEI SALICI
In dem Weidengarten traf ich meine Liebe
Dort bat sie mich, daß ich die Liebe nähme, wie sie kommt,
Ich war so jung und hörte ihr nicht zu
Es war dort beim Fluß, wo meine Liebe mich anhielt
Dort bat sie mich, daß ich das Leben nähme, wie es kommt
Ich war jung und töricht
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INNISFREE, L'ISOLA SUL LAGO
Und nun werde ich mich erheben,
Dort werde ich alleine leben,
Dort gibt es um Mitternacht einen Blitz,
Und nun werde ich mich erheben,
Die Schwäne von Coole
im Wald sind die Pfade trocken
ein unbeweglicher Himmel
spiegelt sich im Wasser
wenn das Zwielicht des Oktobers kommt;
fünfundneunzig Schwäne
stehen gedrängt zwischen den Steinen auf dem Wasser.
seit dem Tag, von dem an ich sie zählte
plötzlich sah ich sie fort fliegen
in großen gebrochenen Ringen
in Kreisen schwingend sich verlieren
unf ihren klingenden Schwingen.
und deshalb trauert nun mein Herz.
Alles hat sich verändert, seit ich
zum ersten Mal an diesem Strand
über meinem Kopf gleich Glocken den Schlag
ihrer Flügel hören konnte,
lauschend ging ich weiter mit beschwingten Schritten.
sie folgen den freundlichen kühlen Strömungen
segelnd steigen sie wieder in die Luft auf,
ihre Herzen sind nicht älter geworden,
Passion und Eroberung begleiten sie
wohin sie umherstreifend auch gehen.
geheimnisvoll und schön
zwischen weichen Binsen bereiten sie ihr Nest.
Beim Abfluß welchen Sees
werden sie den Augen der Menschen Entzücken bringen,
an jenem Tag, an dem ich erwachen werde
und entdecken, daß sie fort geflogen sind.
Die Narrenkappe
er bat seine Seele, sich an ihr Fenster zu setzen.
als die Seele sich erhob, blau gewandet
sein Wort war Weisheit für den Pfad
ihres ruhigen und leichtfüßigen Schrittes ... so leichtfüßig ...
die schweren Fensterläden zog sie an sich und schob den Riegel vor.
als die Eulen aufhörten, zu rufen
in einem roten und pochenden Kleid
sang es für sie auf der Schwelle ... auf der Schwelle ...
aber vom Tisch nahm sie einen Fächer und scheuchte es fort.
"Ich habe meine Narrenkappe, zu ihr werde ich sie schicken
und dann werde ich sterben ... werde ich sterben ..."
ließ er die Kappe vor ihren Schritten,
und sie legte sie an ihren Busen
unter der Wolke von Haar, ihre Lippen sangen ihr ein Lied
solange die Sterne nicht am Himmel erblühten.
die Seele und das Herz, die ließ sie ein ... ließ sie ein ...
Sie machten einen Lärm wie die Grillen,
ein süßes und weises Geschwätz;
ihr Haar war eine noch nicht geöffnete Blume
Stille der Liebe war zu ihren Füßen ... zu ihren Füßen ...
Das Lied von Aengus dem Landstreicher
daß ich in meinem Kopf ein Feuer fühlte.
Einen Zweig vom Haselnußstrauch schnitt ich dort
und eine Beere fädelte ich auf.
Weiße Nachtfalter kamen geflogen
und dann die leuchtenden Sterne,
die Beere ließ ich in den Fluß hinab
und fischte eine kleine silberne Forelle.
um das eingeschlafene Feuer wieder zu beleben
bewegte sie sich plötzlich
und rief mich bei meinem Namen.
Ein Mädchen war sie geworden,
Apfelblüten im Haar,
sie rief mich bei meinem Namen und
verschwand im Glanz der Luft.
durch Täler und über Hügel
aber am Ende werde ich wissen, wohin sie ging,
ich werde sie küssen und bei der Hand nehmen,
wir werden über das fleckige Gras gehen
und bis ans Ende der Zeit werden wir
die silbernen Äpfel des Mondes
die goldenen Äpfel der Sonne pflücken.
Der Mantel, das Boot und die Schuhe
Was machst du da so Glänzendes?
Ich mache einen Mantel für den Schmerz:
schön anzusehen mache ich ihn
für die Augen dessen, der ihn anschauen wird ...
einen Mantel für den Schmerz
für die Augen dessen, der ihn anschauen wird ...
Versiehst du's mit Segeln, um zu fliegen?
Ich baue ein Boot für den Schmerz
so daß Tag und Nacht
herumstreifend, der Schmerz über das Meer fährt ...
den ganzen Tag, die ganze Nacht
geht der Schmerz fort ...
aus dieser so weißen Wolle?
Ich webe Schuhe für den Schmerz
leise wird sein Schritt sein
für die Ohren dessen, der ihn vernehmen wird ...
leicht ist der Schritt des Schmerzes
unvermittelt und leicht ...
Für ein kleines Mädchen, das im Wind tanzt
und sorge dich nicht, weil das Meer rauscht
was nützte das?
salzige Tropfen haben sie benetzt.
Du bist so jung und weißt's noch nicht
tanze nun dort.
oder den Verlust der soeben erwachten Liebe,
nicht, warum der Beste immer entschwindet
und das zu mähende Korn zurück läßt.
und kümmere dich nicht um den Wind,
du mußt dich nicht fürchten, ob er nun heulen wird
was nützte das?
Der Geiger von Dooney
wie die Wellen auf dem Meer
tanzen die Leute, wenn ich auf meiner Geige spiele.
mein Bruder ist Priester in Mocharabuiee,
doch ich, ich habe mehr geleistet als mein Bruder und mein Vetter.
ich lese in meinem Liederbuch
das ich auf dem Jahrmarkt von Sligo gekauft habe.
bei Petrus vorstellen müssen
werden wir zu ihm gehen, der dort thront.
drei alten Seelen lächeln
aber mich als ersten durch das Tor rufen.
gerettet vor dem üblen Schicksal
und die fröhlichen Leute lieben die Geige
und die fröhlichen Leute lieben den Tanz.
laufen sie zu mir und alle rufen:
"Da ist der Geiger von Dooney!"
Sie kommen und tanzen wie die Wellen auf dem Meer.
Wenn du sein wirst ...
mit schwankendem Haupt
und schläfrig neben dem Feuer sitzst
wirst du dieses Buch nehmen.
dich erinnern an den Blick,
den deine Augen einst hatten
an ihre tiefen Schatten.
dieser deiner Augen-Blicke, und
aus falscher oder manchmal auch aufrichtiger Liebe
liebten sie deine Schönheit.
die unruhige Seele
und ein einziger liebte den Kummer
deines Gesichtes, das sich verändert.
wirst ein wenig traurig sein,
mit einem Murmeln wirst du von der Liebe berichten
wie diese entflog ...
jener hohen Berge
und verbirgt für immer ihr Gesicht
inmitten einer Menge von Sternen ...
Ein irischer Flieger sieht seinen Tod voraus
irgendwo zwischen den Wolken
dort wird es sein, wo ich am Ende
meinem Schicksal begegne.
Ich hasse diese Leute nicht,
die ich nun bekämpfen soll
und ich liebe nicht die Leute,
die ich verteidigen soll:
mein Dorf ist Kiltartan Cross
meine Leute seine Bauern
nichts von alldem hier kann sie
mehr oder weniger glücklich machen.
treibt mich zum Kämpfen
es war nicht die Politik,
noch der Applaus der Menge.
Es war ein Impuls der Freude,
ein einsamer Impuls,
der mich eines Tages
in diesen Tumult zwischen den Wolken warf:
in meinem Geist habe ich
alles berechnet, alles bedacht
und die noch kommenden Jahre
schienen mir Verschwendung von Atem,
Verschwendung von Atem die Jahre,
die ich verlebt habe
im Vergleich zu diesem Leben,
zu diesem Tod.
In dem Weidengarten
und dort ging sie, auf kleinen Füßen, weiß wie Schnee ...
so wie die Blätter an den Bäumen wachsen.
ich war so töricht, hörte nicht auf sie.
und auf meine Schultern legte sie ihre Hand von Schnee.
so wie das Gras auf der Uferböschung wächst.
und nun habe ich nur noch Tränen.
Innisfree, die Insel auf dem See
nach Innisfree werde ich gehen,
dort werde ich mir mein Haus erbauen,
aus Ton und Rohr werde ich es machen,
dort werde ich neun Beete und einen Bienenkorb haben,
denn die Bienen machen Honig.
auf der Lichtung werde ich wohnen,
wo die Bienen summen, dort
werde ich Frieden haben,
Tropfen für Tropfen wird er
von den Schleiern des Morgens kommen,
bis dorthin, wo die Grille singt.
purpurn ist der Mittag
und der Abend ist ein Vogelflug ...
damit ich bei Tag und Nacht
das Wasser des Sees das flache Ufer
streicheln hören kann;
während ich mitten auf der Straße stehe
auf grauen Bürgersteigen
fühle ich dies in der Tiefe des Herzens.